Zurück

Fasan Phasianus colchicus subspec.

Fasan
Fasan Fasan

Produktoptionen

Fasan
Entwicklungsmanagement
Feld
ungünstig
Pflanzenfresser

Steckbrief

Bestandssituationungünstig
Körperlänge♀: 55 - 70 cm (davon Schwanz 20 - 25 cm), ♂: 70 - 90 cm (davon Schwanz 35 - 45 cm)
Körpergewicht♀: 900 g - 1.400 g, ♂: 1.200 g - 1.500 g
ReproduktionszeitMärz - September
Gelegegröße8 - 12 Eier
Brutdauer23 - 26 Tage
JungenaufzuchtBodenbrüter; Revierrufe des Männchens lockt die Weibchen an; Männchen bildet Harem; Nestflüchter; Weibchen brütet und führt die Jungen etwa 70 - 80 Tage lang; hohe Kükensterblichkeit.
LebensweiseTagaktiv; Standvogel; verbringt die Nacht auf Bäumen oder Gehölzen; meist zu Fuß, auch bei der Flucht; fliegt nur im Notfall mit geräuschvollem Abflug; im Winter oft in kleinen, gleichgeschlechtlichen Trupps, die sich im Frühjahr wieder auflösen.
NahrungÜberwiegend pflanzliche Kost, aber sehr vielseitig; Sämereien bis Eicheln, grüne Pflanzenteile, Regenwürmer, Insekten; Junge fressen in den ersten Wochen kleine Wirbellose.
ManagementstufeEntwicklungsmanagement
Jagdzeit1. Oktober bis 31. Dezember

Ähnliche Produkte

Tierstimme Icon,Tierstimme,Fasan

Tierstimme Fasan © Tierstimmenarchiv.de / Brunner, Thomas / CC BY-NC-SA
Fasan: Ruf © Tierstimmenarchiv.de, Brunner / Thomas / CC BY-NC-SA
Fasan: Kurzrufe des Männchens © Tierstimmenarchiv.de / Tembrock, Günter / CC BY-SA
Fasan: Auffluggeräusche © Tierstimmenarchiv.de / Wallschläger, Dieter / CC BY-NC-SA

Verbreitung in Baden-Württemberg

Der Fasan stammt ursprünglich aus Asien und wurde in Mitteleuropa bis ins 16. Jahrhundert wahrscheinlich überwiegend in Fasanerien (Großgehegen) gehalten. Die heute in Deutschland vorkommenden Fasane sind Mischformen verschiedener Unterarten, wobei viele Hähne der Unterart p.c. colchicus  (ohne weißen Halsring mit braunem Bürzel) oder der Unterart p.c. torquatus (mit weißem Halsring und grauem Bürzel) ähneln. In Baden-Württemberg war die Art noch in den 1970er Jahren  jagdlich sehr bedeutend und es wurden jährlich mehr als 100.000 Fasane erlegt. Seither ist die Jagdstrecke dramatisch rückläufig. Sie lag 2019/20 bei nur noch 1.460 Fasanen, wovon nur 62% geschossen wurden und 34% als Fallwild und 4% als Verkehrsverluste gemeldet wurden. Nicht nur bei uns im Südwesten ist der Streckenrückgang signifikant, sondern auch auf Bundesebene. In den letzten fünf Jahren hat sich die Fasanenstrecke bundesweit halbiert und 2005/06 lag die Strecke noch viermal höher.

 

In Baden-Württemberg erstreckt sich heute das Hauptvorkommen des Fasans entlang des Oberrheins. Im Nördlichen und Mittleren Oberrhein-Tiefland werden über 85% der gesamten Fasanenstrecke erzielt. Kleinere  Vorkommen liegen im Kraichgau sowie in Teilen des Neckarbeckens und Baulands. In gut der Hälfte der Landkreise kommt der Fasan gar nicht vor. Der landesweite Brutbestand wird auf eine Spanne von 4.000 bis 6.000 Brutpaare geschätzt.

Wildtierbericht 2021, Vorkommen  des Fasans in Baden-Württemberg

Vorkommen des Fasans in den Gemeinden in Baden-Württemberg im Jagdjahr 2018/19 ©Wildtierbericht 2021

Fasanweibchen © PantherMedia / Jakub Mrocek

Lebensraum

Der Fasan bevorzugt strukturreiche Offenlandschaften, in denen er in Hecken, Feldgehölzen oder den Randbereichen von Wäldern ausreichend Deckung findet, insbesondere im Winterhalbjahr zum Schutz gegen Wind und Schnee und gegen Prädatoren.

Er erreicht höchste Dichten in wintermilder Kulturlandschaft, in der ein jahreszeitlicher Wechsel der Biotopwahl möglich ist. Wie beim Rebhuhn haben sich auch beim Fasan mit der Intensivierung der Landwirtschaft die Lebensbedingungen in den letzten Jahrzehnten verschlechtert. Zur Brut benötigt der Fasan Deckungsstrukturen zur Anlage seines Bodennests und ein ausreichendes Angebot an Insekten, die wie bei anderen Hühnervögeln essentiell für die Ernährung seiner Küken in den ersten Lebenswochen sind. 

Gefährdung

Die Bestandssituation des Fasans ist in Baden-Württemberg  „ungünstig“. Insbesondere der Bestand sowie der Lebensraum wurden aufgrund der vorliegenden Daten als „ungünstig“ bewertet. Ähnlich wie beim Rebhuhn sind die Hauptursachen des Bestandsrückgangs im schlechten Bruterfolg bzw. in den niedrigen Überlebensraten der geschlüpften Küken zu sehen. Um den bekannten Rückgangsursachen entgegenzuwirken, ist es nötig, störungsarme Brutplätze zu schaffen und die Nahrungsgrundlage (Insekten) durch strukturreiche Lebensräume zu verbessern. Untersuchungen zeigen, dass die Prädation nicht für den seit Längerem anhaltenden Rückgang der Fasanenbestände verantwortlich ist. Vielmehr wirken verschiedene Faktoren zusammen, wobei die Prädation von Henne und Küken als Sekundäreffekt eine bedeutende Rolle spielen kann. Folglich ist neben der weiteren Ursachenklärung (Kükensterblichkeit, Krankheitsgeschehen) ein Prädationsmanagement, welches Lebensraumverbesserungsmaßnahmen begleitet, für eine effiziente, konsequente Niederwildhege dringend erforderlich.

 

Wie dem Fasan aktiv geholfen werden kann, zeigt das Projekt "Allianz für Niederwild". Ziel ist es gemeinsam mit Landwirten, Jägern, Naturschützern und Gemeinden wertvolle Lebensräume zu schaffen. Von Förderprogrammen zur Erhöhung der Biodiversität im Offenland in Baden-Württemberg profitieren nicht nur die JWMG Arten Fasan, Rebhuhn oder Feldhase, sondern auch andere Arten wie z.B. der Feldsperling, der die angelegten Deckungsstrukturen zur Nahrungssuche nutzt. 

Hilfe die ankommt - Allianz für Niederwild

Links & Quellen

Links

Quellen

Bauer, H. G.; Woog, F. (2008): Nichtheimische Vogelarten (Neozoen) in Deutschland. Teil I: Auftreten, Bestände und Status, Vogelwarte 46: 157-194

Bauer, H.-G.; Boschert, M.; Förschler, M. I.; Hölzinger, J.; Kramer, M.; Mahler, U. (2016): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs, 6. Fassung, Stand 31.12.2013. Naturschutz-Praxis Artenschutz 11

Bezzel, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas, Nonpasseriformes, Nichtsingvögel. Aula Verlag Wiesbaden

Elliger, A.; Arnold, J.; Linderoth, P. (2017): Jagdbericht Baden-Württemberg 2016/2017. Berichte der Wildforschungsstelle Nr. 23, LAZBW, Aulendorf (Hrsg.)

Maumary, L., Vallotton, L. & Knaus, P., 2007: Die Vögel der Schweiz. Schweizerische Vogelwarte, Sempach, und Nois Oiseaux, Montmollin.

Voigt, U. (2016): Zum Einfluss von Prädatoren beim Fasan. In: Arnold, J. M.; Greiser, G.; Krüger, S.; Martin, I. (2016): Status und Entwicklung ausgewählter Wildtierarten in Deutschland, Jahresbericht 2015. Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD), Berlin

Online: Abgerufen über https://www.landesjagdverband.de/projekte/allianz-fuer-niederwild/das-projekt/ am 02.11.2018