Wildtierforschung & Projekte

Wildtiere sind seit langem Gegenstand der Wildtierforschung. Fragen zu ihrer Biologie, Ökologie und zum Mensch-Wildtier-Verhältnis sind zunehmend ein Bestandteil der öffentlichen Diskussion. Die Wildtierforschung liefert somit wichtige Antworten zu gesellschaftsrelevanten und wildbiologischen Fragen.

In Baden-Württemberg beschäftigen sich mehrere Einrichtungen mit der Wildtierforschung. Je nach Leitbild und Forschungsausrichtung widmen sie sich unterschiedlichen Schwerpunkten.

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Auswirkungen menschlicher Infrastruktur auf die genetische Anpassungsfähigkeit des Rehs (AMIGA)

Welche Auswirkungen hat Verkehrsinfrastruktur auf die genetische Anpassungsfähigkeit des Rehs?

Im Rahmen eines Promotionsprojektes an der FVA in Kooperation mit der Abteilung Wildtierwissenschaften der Universität Göttingen wird dieser Frage auf den Grund gegangen.

Das Projekt wird von der Dr. Joachim und Hanna Schmift Stiftung für Umwelt und Verkehr finanziert.

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    Stärkung der Jagdgenossenschaften

    Das Land BW möchte kommunal- wie selbstverwaltete Jagdgenossenschaften unterstützen. Ziel ist, einen Leitfaden als Nachschlagewerk und Musterdokumente (wie Satzung oder Jagdpachtvertrag) zur Verfügung zu stellen.

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    Luchs Baden-Württemberg

    Luchse waren ursprünglich auch in den Wäldern Baden-Württembergs heimisch und wurden vor rund 200 Jahren ausgerottet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten in Baden-Württemberg immer wieder Zuwanderungen von einzelnen männlichen Luchsen nachgewiesen werden. Um die Situation der Luchse im Land und damit auch in den angrenzenden Vorkommen zu verbessern, sollen laut Koalitionsbeschluss Luchse im Land ausgewildert werden. Das auf vier Jahre ausgelegte Projekt wird seit Frühjahr 2023 von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in enger Kooperation mit dem Landesjagdverband BW, dem WWF und dem Zoo Karlsruhe sowie unter Einbeziehung der AG Luchs und Wolf durchgeführt.

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    Forschungscluster Wildtierökologie

    Das Forschungscluster Wildtierökologie - ForWild ist ein Zusammenschluss mehrerer Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Das Forschungscluster bündelt die starken regionalen Kompetenzen in der Wildtierforschung, um aktuelle Aufgaben und zukünftige Herausforderungen im Bereich Jagd- und Wildtiermanagement fundiert, effizient und gesellschaftsverträglich zu lösen. 

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    Allianz für Niederwild

    Durch die landwirtschaftliche Nutzung entstand in Baden-Württemberg eine Kulturlandschaft, die reich an Lebensräumen, Tier- und Pflanzenarten war. Die Landwirtschaft schaffte Artenvielfalt in der Feldflur. Doch leider verschwinden im Offenland Rückzugsräume und mit ihnen auch Rebhuhn, Feldhase und Co. Die ökonomischen Zwänge der Landwirtschaft, der gestiegene Flächenverbrauch und Beutegreiferdruck bringen die Arten des Offenlandes in große Bedrängnis. Wollen hier Lösungen gefunden werden, braucht es eine breite Zusammenarbeit aller Akteure in der Agrarlandschaft, eine „Allianz für Niederwild“.

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    Waldumbau und Wildverbiss

    Die Verjüngung der Wälder durch Jungpflanzen, die ohne direktes Zutun des Menschen durch den vorhandenen Bestand aufkommen, ist forstwirtschaftliches Ziel in Baden-Württemberg. Diese sogenannte Naturverjüngung hat viele Vorteile. Das Saatgut stammt von lokal angepassten Bäumen, die Keimlinge sind von Anfang an die Standortsverhältnisse angepasst und nicht zuletzt ist eine funktionierende Naturverjüngung kostengünstig. Allerdings können junge Bäume durch äsendes Schalenwild so stark verbissen werden, dass sie nur stark verzögert aufwachsen oder andere, nicht erwünschte und weniger verbissgefährdete Baumarten schneller wachsen und die gewünschten Baumarten verdrängen.

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    Auswirkungen des Klimawandels auf Offenlandarten

    Klimatische Veränderungen können zur lokalen Verschiebung oder zum Erlöschen von Wildtierpopulationen führen. Klimatische Veränderungen führen auch zu Veränderungen des Verhaltens. So kann weniger Winterkälte vermehrte Aktivität bewirken und bei Ausbleiben von Schneelagen kann mehr Bewegung stattfinden. Solche Verhaltensveränderungen erfordern möglicherweise die Anpassung des Wildtiermanagements.

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    Wildtiergenetik

    Die Grundlage zur Bearbeitung von Fragestellungen in der Wildtiergenetik ist die unterschiedliche Ausprägung bestimmter DNA Abschnitte zwischen Individuen oder Arten. Basierend auf dieser Variation können Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen Individuen, aber auch zwischen Populationen berechnet werden. Wichtige Maße dafür sind die genetische Diversität und der Genfluss.

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    Soziale Organisation, Lebensraumnutzung und Interaktionen von Rotfüchsen und Feldhasen

    In einem Projekt untersucht die Wildforschungsstelle die Interaktionen von Rotfüchsen und Feldhasen, sowie unterschiedliche Fragestellungen zur Ökologie der beiden Arten.

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    Rotwildmanagement in BW

    Rotwild ist das größte heimische Säugetier. Durch seine Größe, die soziale Lebensweise und dem daraus resultierenden großen Raum- und Nahrungsbedarf gerät die Art oftmals in Konflikt mit den Interessen der Land- und Forstwirtschaft. In Deutschland wurde in den 1950er Jahren das Konfliktpotential räumlich über die Ausweisung von Rotwildgebieten entschärft. Auch in Baden-Württemberg (BW) ist die Rotwildverbreitung seither auf fünf räumlich voneinander getrennte Rotwildgebiete beschränkt und ein Abschussgebot (außer Kronenhirsche) außerhalb dieser Gebiete erlassen worden.

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    Gamsgenetik

    Gämsen waren bis zum 14. Jahrhundert Standwild im Schwarzwald und in den Vogesen, bevor sie durch Überbejagung ausgerottet wurden. Gamswild kam danach nur als Durchzügler aus dem Allgäu, Vorarlberg und der Schweiz vor. In den 1930er Jahren wurde eine limitierte Anzahl von Gämsen österreichischer Abstammung in den Schwarzwald eingebürgert. In Baden-Württemberg tritt die Gams als Standwild aktuell im südlichen Schwarzwald, auf der südlichen schwäbischen Alb, in Oberndorf am Neckar, Balingen und in der Adelegg auf. Zwischen den einzelnen Gamsvorkommen wird ein genetischer Austausch über die Vernetzung durch Fernwechsel vermutet, da immer wieder Sichtungen und Erlegungen von Gämsen außerhalb von Kerngebieten gemeldet werden.

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    Menschliche Aktivitäten in Wildtierlebensräumen

    Das Projekt dient der Kommunikation und dem Transfer aktueller Erkenntnisse zum Einfluss menschlicher Aktivitäten im Wildtierlebensraum. Hierfür werden wissenschaftliche Grundlagen geschaffen, Instrumente zur Beruhigung von Wildtierlebensräumen ausgearbeitet, Akteure zusammengeführt und eine informative Öffentlichkeitsarbeit etabliert. Ziel sollte sein, dass wir Menschen bei unserer Freizeitnutzung in Wald und Flur möglichst wenige Störungen für Wildtieren verursachen.

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    Rebhuhnforschung

    Das Rebhuhn reagiert sensibel auf Veränderungen in seinem Lebensraum. Veränderte Landnutzungsformen, eine Zunahme der Nutzungsintensitäten und Prädatorendichten führten dazu, dass der Rebhuhnbestand in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. In der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs wird die Art als vom Aussterben bedroht kategorisiert. Als eine im Schutzmanagement des JWMG gelistete Wildtierart sind ihr Bestand und ihre Lebensräume durch ein Monitoring kontinuierlich zu beobachten.

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    Aktionsplan Auerhuhn

    Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) – Charaktervogel des Schwarzwalds – ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und durch internationale, europäische und nationale Gesetzgebung geschützt.

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    Wildtiere im Siedlungsraum

    In ganz Europa erobern Wildtiere den Siedlungsraum. Längst geht es nicht mehr um altbekannte Untermieter menschlicher Behausungen und Gärten wie Steinmarder, Igel und Fledermäuse; die Liste der „Stadttiere“ wird stetig länger. 2010 bis 2020 beschäftigte sich die Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Universität Freiburg mit dem Thema Wildtiere im Siedlungsraum.

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    Rehwildmarkierung

    Mit dem Projekt Rehwildmarkierung sollen Daten zur Ökologie des Rehwildes in Baden-Württemberg gewonnen werden. Das Projekt wird von der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg (WFS) beim Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) durchgeführt.

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    Wildunfallprävention

    Wildunfälle haben gravierende Auswirkungen sowohl auf Tiere als auch auf die Verkehrssicherheit. Alle 20 Minuten wird in Baden-Württemberg ein größeres Säugetier wie Reh, Wildschwein oder Hirsch durch Straßenverkehr getötet, bundesweit sogar alle 2 Minuten. Gleichzeitig wird rund ein Dutzend Personen jährlich durch Wildunfälle getötet und 2.000 bis 3.000 Personen werden leicht bis schwer verletzt. Die Wildunfallzahlen sind seit Jahren kontinuierlich ansteigend. 

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    Schwarzwildforschung

    Die Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg (WFS) beim LAZBW in Aulendorf arbeitet seit 2001 am Thema Schwarzwild. Als Folge des rasanten Anstiegs des Schwarzwildbestands haben landesweit die wirtschaftlichen Schäden in der Landwirtschaft und damit auch die Konflikte zugenommen. Neben der wildbiologischen Forschung wurden daher auch die Wildschadensproblematik und das jagdliche Management thematisiert und faktenbasierte Lösungsansätze für bestehende Konflikte erarbeitet.

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    Rotwildkonzeption

    Rotwild ist eine Tierart, die durch den jahreszeitlich bedingten Gebietswechsel viel Raum für sich beansprucht. Das Rotwildmanagement sollte deshalb möglichst großräumig erfolgen.  Durch revierübergreifende Managementpläne, an deren Entwicklung die betroffenen Zielgruppen beteiligt werden, könnten viele Konflikte und daraus resultierende negative Folgen vermieden werden.

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    Wildtierökologische Landschaftstypen

    Das Projekt Wildtierökologische Landschaftstypen befasst sich mit der Entwicklung eines (mehrstufigen) Landschaftsmodells, das die verschiedenen Bedürfnisse von Wildtieren in Baden-Württemberg berücksichtigt.

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    Jagdgenossenschaften im Dialog

    Jagdgenossenschaften ermöglichen die gemeinsame Zielerreichung verschiedener Grundbesitzender und Landbewirtschaftender. Sie unterstützen die Zusammenarbeit in der Landnutzung und vermitteln bei Konflikten. Allerdings stehen Jagdgenossenschaften aktuell vor vielen strukturellen und politischen Herausforderungen. Neben dem Klimawandel und den damit verbundenen Folgen für den Wald und die Jagd gehören dazu vielfältige Nutzungsansprüche an natürliche Ressourcen sowie Veränderungen des ländlichen Raums.

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    Wildkatzenforschung

    Die Europäische Wildkatze breitet sich nach ersten Nachweisen im Jahr 2006 in Baden-Württemberg weiter aus. Seitdem untersucht die Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt des Landes Baden-Württemberg die Wiederausbreitung der Wildkatze und ihre Lebensraumansprüche.

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    Auerhuhnforschung

    Der Arbeitsbereich Wildtierforschung und Waldvögel an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt erforscht die Ökologie des Auerhuhns. Neben eines fortlaufenden Monitorings der Populationsdichte im Schwarzwald werden die Lebensraumansprüche des Auerhuhns untersucht.

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    Generalwildwegeplan

    Der Generalwildwegeplan (GWP) ist in Baden-Württemberg die erste wissenschaftlich hergeleitete und fachlich abgestimmte Fachplanung zur Sicherung großräumiger ökologischer Funktionsbeziehungen im Sinne eines landesweiten, grenzüberschreitenden Biotopverbunds.

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