Grünland

Im Grünland gibt es die artenreichsten FFH –Wiesen, bis hin zu sehr intensiv genutzten Schnittgrün. Das Grünland bietet eine Bandbreite an Lebensräumen wovon zahlreiche Insekten wie Wildbienen oder Schmetterlinge profitieren, aber auch Feld- und Wiesenbrüter wie Grauammer, Kiebitz und Wiesenpieper. Durch kleine Stellschrauben, wie einen Altgrasstreifen zu belassen oder den Mähzeitpunkt zu verändern, hat Flora und Fauna mehr Qualität.

© Anne Scholl

Lebensraum Grünland

Grünlandflächen sind wertvolle Lebensräume, welche die strukturelle Vielfalt unserer Feldflur erhöhen und Deckung und Nahrung bieten. Grünlandflächen dienen dabei nicht nur als Lebensraum, sondern auch der Vernetzung von Lebensräumen und als Wanderwege zwischen Biotopen. Je nach Bedingungen des Standortes der Grünlandfläche entstehen über viele Jahre hinweg charakteristische Pflanzengesellschaften, die sich in der Zusammensetzung ihrer Arten unterscheiden. Diese Vegetation kommt vor allen Insekten und Vogelarten zugute, welche sich von wirbellosen Tieren ernähren sowie offene und halboffene Lebensräume bevorzugen. Durch das vermehrte Auftreten der Insekten kann die Sterblichkeitsrate der Jungtiere gesenkt werden, die Strukturvielfalt der Pflanzen in der Fläche schützt vor Prädation. Im Winter bieten die stehengelassene Gräser und Blühpflanzen mit ihren Samen nicht nur wertvolle Nahrung für Vögel oder Säugetiere. In den abgestorbenen Pflanzenresten überwintern auch adulte Insekten oder deren Larven, welche im nächsten Frühjahr schlüpfen. Darunter befinden sich auch viele Nützlinge, wie Schmetterlinge, Wildbienen, Marienkäfer und Schwebfliegen, welche sich zeitnah mit Beginn der Vegetationsperiode auf der Fläche finden lassen und mit Übernahme ihrer Aufgabe als biologische Schädlingsbekämpfer auf umliegenden Äckern auch dem Landwirt nutzen.

Wildforschungsstelle, AfN, Beratungshandbuch, Niederwild

© Peter Stützle