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Rabenkrähe Corvus corone

Rabenkrähe
Rabenkrähe Rabenkrähe

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günstig
Rabenkrähe
Nutzungsmanagement

Steckbrief

Bestandssituationgünstig
Körperlänge44 cm - 51 cm
Gewicht400 g - 700 g
ReproduktionszeitEnde Februar - Juli
Gelegegröße3 - 6 Eier
Brutdauer17 - 22 Tage
JungenaufzuchtFreibrüter; meist in Bäumen; Junge flügge nach 30 - 36 Tagen.
LebensweiseTagaktiv; ausgesprochen standortstreu; territoriale Brutpaare und Nichtbrüterschwärme; schnelles Lernvermögen; gesellig.
NahrungAllesfresser
ManagementstufeNutzungsmanagement
Jagdzeit1. August bis 15. Februar außerhalb von Naturschutzgebieten und Naturdenkmalen

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Tierstimme Rabenkrähe Icon,Tierstimme,Rabenkrähe

Tierstimme Rabenkrähe © Tierstimmenarchiv.de / Tembrock, Günter / CC BY-SA

Verbreitung in Baden-Württemberg

Die landesweit verbreitete Rabenkrähe gehört mit einem stabilen Brutbestand von 80.000 bis 90.000 Paaren zu den häufigen Brutvogelarten des Landes.

Zur Brutzeit kommen neben den territorialen Brutvögeln regelmäßig auch Nichtbrüter vor, die zum Teil beachtliche Schwarmgrößen von mehr als 50 Individuen erreichen können, z. B. im Wurzacher Ried. Nach einer älteren Hochrechnung war die Rabenkrähe Anfang der 1990er-Jahre im Winter – mit Ausnahme der Hochlagen im Schwarzwald – mit einem hochgerechneten Bestand von 220.000 Vögeln landesweit verbreitet.

Vorkommen der Rabenkrähe in den Gemeinden

Brutverbreitung der Rabenkrähe: Anzahl der Brutpaare/Reviere 2005 bis 2009 (Gedeon et al. 2015)

Lebensraum

Die Rabenkrähe ist ein Bewohner halboffener und offener Landschaften. Sie meidet große geschlossene Wälder. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist deutschlandweit eine zunehmende Verstädterung der Vorkommen zu beobachten, während die Siedlungsdichte in der offenen Kulturlandschaft abgenommen hat (vgl. auch die Entwicklung bei der Elster). In Ballungsräumen sind die Höchstdichten mit 5,9 Revieren/km² etwa doppelt so hoch wie in guten Lebensräumen in der freien Landschaft, z. B. im Bodenseegebiet (2,7 Reviere/km²). Während territoriale Brutpaare häufig Reviere in der Nähe von Feldgehölzen oder Wäldern besetzen, halten sich die schwarmbildenden Nichtbrüter eher in baumarmen Niederungen mit hohem Nahrungsangebot auf.

Nahrung - Prädation - Landwirtschaft

Die Rabenkrähe ist ein Allesfresser und generalistischer Prädator. Krähen verfüttern überwiegend Insekten an ihre Jungen, auch Eier oder Reste von Vögeln machen während der Brutzeit zwischen 1,7 und 10 Prozent der Nahrung aus. Zu den betroffenen Vogelarten gehören nicht nur Kleinvögel, sondern auch größere und teilweise bedrohte Arten wie Enten, Tauben, Elstern, Krähen, Rebhühner, Fasane oder Raufußhühner. Es ist umstritten und aufgrund der Vielzahl möglicher Einflussfaktoren im Freiland schwer nachprüfbar, inwieweit die Rabenkrähe dadurch die Population der Beutetiere dezimiert. Groß angelegte Räuberausschlussversuche in Großbritannien haben gezeigt, dass mit der Reduktion generalistischer Prädatoren (Rabenvögel, Fuchs) die Prädationsverluste von Zielarten wie Rebhuhn oder Fasan deutlich gesenkt werden können.

Rabenkrähen werden bejagt, weil sie Schäden in der Landwirtschaft verursachen, etwa im Gemüsebau und im Obstanbau. Sie fressen nicht nur Pflanzen, sondern beschädigen auch technische Einrichtungen wie Bewässerungsanlagen. Zudem picken sie Silofolien auf, sodass die Silage verschimmelt, wodurch erhebliche Mengen- und Qualitätsverluste bei der Verfütterung resultieren können.

Gefährdung

Die Rabenkrähe gehört zu den häufigen Brutvogelarten in Baden-Württemberg und ist nach der Roten Liste der Brutvögel nicht gefährdet. Auch im Wildtierbericht des Landes wird ihre Bestandssituation als „günstig“ eingestuft, da die Rabenkrähe landesweit verbreitet ist und einen stabilen Brutbestand aufweist. Ein Monitoring zur Beobachtung der Bestandsentwicklung wird durchgeführt und dient als Grundlage zur Einschätzung der Bestandsituation.

Links & Quellen

Links

Quellen

Bauer, H.-G.; Boschert, M.; Hölzinger, J. (1995): Die Vögel Baden-Württembergs. Band 5: Atlas der Winterverbreitung, Ulmer Verlag, Stuttgart

Bauer, H.-G.; Boschert, M.; Förschler, M. I.; Hölzinger, J.; Kramer, M.; Mahler, U. (2016): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs, 6. Fassung, Stand 31.12.2013. Naturschutz-Praxis Artenschutz 11

Elliger, A.; Arnold, J.; Linderoth, P. (2017): Jagdbericht Baden-Württemberg 2016/2017. Berichte der Wildforschungsstelle Nr. 23, LAZBW, Aulendorf (Hrsg.)

Gedeon, K.; Grünberg, C.; Mitschke, A.; Sudfeldt, C.; Eickhorst, W.; Fischer, S.; Flade, M.; Frick, S.; Geiersberger, I.; Koop, B.; Kramer, M.; Krüger, T.; Roth, N.; Ryslavy, T.; Stübing, S.; Sudmannn, S. R.; Steffens, R.; Völker, F.; Witt, K. (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten, Atlas of German Breeding Birds. Stiftung Vogelmonitoring und Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster

Hölzinger, J. (1997): Die Vögel Baden-Württembergs. Bd. 3.2: Singvögel 2. Ulmer Verlag, Stuttgart

Maumary, L., Vallotton, L. & Knaus, P., 2007: Die Vögel der Schweiz. Schweizerische Vogelwarte, Sempach, und Nois Oiseaux, Montmollin.