Wildunfälle haben gravierende Auswirkungen sowohl auf Tiere als auch auf die Verkehrssicherheit. Alle 20 Minuten wird in Baden-Württemberg ein größeres Säugetier wie Reh, Wildschwein oder Hirsch durch Straßenverkehr getötet, bundesweit sogar alle 2 Minuten. Gleichzeitig wird rund ein Dutzend Personen jährlich durch Wildunfälle getötet und 2.000 bis 3.000 Personen werden leicht bis schwer verletzt. Die Wildunfallzahlen sind seit Jahren kontinuierlich ansteigend.

Wildunfallprävention
blauer Wildwarnreflektor © Falko Brieger
Die Wirksamkeit der vielfach verwendeten Wildwarnreflektoren als Wildunfall-Präventionsmaßnahme ist aus wissenschaftlicher Sicht fraglich, wird aber aufgrund von Praxisberichten seit mehreren Jahrzehnten in der Jägerschaft nahezu flächig angewandt. Die FVA Baden-Württemberg erforscht u.a., wie verschiedene Wildwarnreflektoren auf das Wildverhalten an Straßenabschnitten mit oder ohne Reflektoren wirken.
Die Forschung zur Wildunfallprävention verfolgt zwei Oberziele:
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Ziel ist, eine wissenschaftlich fundierte Basis für die Wildunfallprävention zu schaffen und praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten, da effiziente und praxistaugliche Wildunfallpräventionsmaßnahmen zukünftig notwendig und dringend zu entwickeln sind, um Menschen und Wildtiere gleichermaßen zu schützen.
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Ein zweiter Forschungsschwerpunkt liegt auf Präventionsmaßnahmen wie elektronischen Wildwarnanlagen, Grünbrücken und Wildschutzzäunen.

Verunfalltes Reh durch Straßenverkehr. © René Greiner