Feldhase
WARUM FELDHASENMONITORING?
Der Feldhase ist eine Charakterart der Feldflur. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts ist er immer seltener geworden. Starke Veränderungen in der Landnutzung, Flächenversiegelung und zunehmender Straßenverkehr haben seine Lebensräume verschlechtert.
Ziel des Feldhasenmanagements ist es, die Lebensräume so zu entwickeln, dass die Bedürfnisse an Äsung und Deckung (Verstecken vor Fressfeinden und Witterungsschutz) gedeckt werden können. Das Monitoring von Beständen wie auch Lebensräumen stellt die Grundlagen für den Feldhasenschutz bereit.
Ergebnisse Feldhasenmonitoring BW
Aktuelle Feldhasensituation
In den letzten Frühjahren tummelten sich mehr Feldhasen auf Baden-Württembergs Offenlandflächen als seit Beginn der Zählungen im Jahr 1997. Der Datenauswertung der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg am Landwirtschaftlichen Zentrum (LAZBW) nach, lebten im Frühjahr 2023 landesweit gut 19 Feldhasen auf einem Quadratkilometer Offenlandfläche. Die höchsten Dichten sind dabei in den klimatischen Gunsträumen der Rheinebene sowie auch im Donau-Iller-Lech-Raum zu finden. Die Feldhasenpopulation wird im Frühjahr wie auch im Herbst in rund 190 Zählrevieren durch engagierte Jägerinnen und Jäger nach wissenschaftlichen Standards erfasst.
Bei der Feldhasenzählung werden bei Dunkelheit bestimmte Strecken im Jagdrevier mit dem Auto abgefahren und mit Hilfe eines Scheinwerfers die Offenlandflächen auf der Suche nach Feldhasen abgeleuchtet. Die Zählreviere werden von der Wildforschungsstelle in der Methode geschult und betreut. Die Wildforschungsstelle sammelt dann die landesweit erhobenen Daten und wertet diese aus.
Die Datenlage zeigt: Die Feldhasenpopulation ist seit Beginn der Erfassung stabil geblieben, unterliegt aber jährlichen wie auch regionalen Schwankungen. Im Jahr 2023 wurde auch der höchste Wert bei der Herbstzählung erfasst: Knapp 22 Feldhasen pro Quadratkilometer wurden gezählt und es konnte auch ein positiver Zuwachs berechnet werden. Dieser gibt an, wieviele Feldhasen – ob juvenil oder adult – bis in den Herbst hinein überlebten. Hohe Zuwächse und ein höheres Überleben von Jungtieren wirkt sich wiederum auf die Populationsdynamik der charakteristischen Offenlandart aus.
Der Feldhase wird aufgrund seiner negativen Zukunftsaussichten auf der aktuellen Rote Liste der Säugetierarten in Deutschland als „gefährdet“ kategorisiert. In den letzten Jahrzehnten kam es zu drastischen Bestandseinbrüchen, jedoch hat sich die Wildtierart auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Seine Bestandsentwicklung wie auch die Entwicklung der Lebensräume sind in einem Wildtiermonitoring zu beobachten.
DIE FELDHASENZÄHLUNG
Die Feldhasenzählung wird von der Wildforschungsstelle seit dem Jahr 1997 durchgeführt. Zweimal jährlich werden die Bestandsdichten der Feldhasen in derzeit rund 190 Referenzgebieten, sogenannten Zählrevieren, in ganz Baden-Württemberg erfasst. Die Jagdrevierinhabenden zählen die Tiere ehrenamtlich je ein bis zweimal im Frühjahr und im Herbst mittels Scheinwerfertaxation. Dabei fahren Sie festgelegte Routen mit einem Fahrzeug ab, leuchten definierte Offenlandareale ab und zählen die dabei gesichteten Individuen.
Über die standardisierte Scheinwerferreichweite und die abgefahrene Strecke kann die abgeleuchtete Fläche, die Taxationsfläche, berechnet werden, und mit dieser wiederum die relative Dichte der Feldhasen pro Flächeneinheit, z.B. pro Quadratkilometer. Weiterhin kann die Nettozuwachsrate von Frühjahr zu Herbst berechnet werden. Dieser Wert beschreibt den Zuwachs an Feldhasen vom Frühjahr (Stammbesatz ohne Junghasen) zum Herbst vor der Bejagung.
Ein Mitarbeiter der Wildforschungsstelle weist die Teilnehmer in die wissenschaftliche Methodik ein, legt die Zählstrecken fest, erstellt das notwendige (GIS-) Kartenmaterial und die Aufnahmebögen und begleitet die erste Zählung. So wird ein einheitlicher Standard gewährleistet. Die so fortlaufend für das Offenland erhobenen Daten werden an die Wildforschungsstelle gemeldet, dort in eine Datenbank eingegeben und statistisch ausgewertet.
Feldhasenschutz
Die im Rahmen des Feldhasenmonitorings erhobenen Daten finden Eingang in die landesweite Feldhasenstrategie. Auf ihrer Basis können Empfehlungen zur Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen gegeben werden. Ein zielführendes Umsetzungswerkzeug für die lokale Ausgestaltung feldhasenfreundlicher Maßnahmen ist die Allianz für Niederwild.
Links
- Niederwildmonitoring der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg (WFS)
- Broschüre Feldhase und Wildkaninchen - Wildforschungsstelle Baden-Württemberg
- Lebensraumförderung auf dem Wildtierportal
- Feldhasenmonitoring Stand 18. März 2021
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