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Rothirsch Cervus elaphus

Rothirsch
Rothirsch Rothirsch

Produktoptionen

Rothirsch
Nutzungsmanagement
Wald
teilweise günstig
Pflanzenfresser

Steckbrief

Bestandssituationteilweise günstig
Kopf-Rumpf-Länge150 cm - 210 cm
Schulterhöhe90 cm - 125 cm
Körpergewicht55 kg - 160 kg
Paarungszeit, BrunftSeptember - Oktober, typisch für den Rothirsch ist das markante „Röhren“ während der Brunft. Die stärksten Hirsche stehen beim Kahlwildrudel und verteidigen es gegen Rivalen.
Tragzeitca. 34 Wochen
SetzzeitMai - Juni
Anzahl Junge1, selten 2
LebensweiseTagaktiv, bei Störungen verlagert sich die Aktivität in die Dämmerung und Nacht. Hirsche und Kahlwild leben im Sommer getrennt, z.T. in Rudeln mit ausgeprägter Rangordnung, ältere Hirsche stehen bis zur Brunft häufig allein. Die Sozialstruktur ist geprägt durch die Gruppe aus Alttier, Schmaltier und Kalb. Die Bindung zwischen Alttier und Kalb ist dabei besonders eng und hält oft über die Säugephase hinaus an. Junge Hirsche im Alter von zwei bis drei Jahren ziehen umher. Getrennte Winter- und Sommereinstände. Der Rothirsch gehört zu den Wiederkäuern und kann schwer verdauliches und wenig gehaltvolles Raufutter wie Heu und Gras nutzen.
NahrungGräser und Kräuter, Zweige, Blätter, Triebe und Rinde von Bäumen.
ManagementstufeNutzungsmanagement
Jagdzeit1. Mai bis 15. Juni und 1. August bis 31. Januar (Schmaltiere, Schmalspießer); 1. August bis 31. Januar (Hirsche, Alttiere, Kälber)

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Tierstimme Tierstimme

Rothirsch: Brunftruf © Tierstimmenarchiv.de / Altmann, Dagmar / CC BY-NC-SA

Verbreitung in Baden-Württemberg

Die Verbreitung des Rothirsches in Baden-Württemberg wurde 1958 (Rotwildverordnung) auf vier Gebiete beschränkt. Dazu kommt das eingezäunte, ansonsten aber wie ein frei lebender Bestand bewirtschaftete Vorkommen im Schönbuch. Gleichzeitig wurde jagdrechtlich festgelegt,  dass Tiere, die sich außerhalb dieser Gebiete zeigen, bis auf Kronenhirsche zu erlegen sind. Allerdings zeigt die räumliche Verteilung der Abschussdaten und genetische Untersuchungen der FVA, dass es zwischen den Rotwildgebieten einen Austausch gibt. 

Die Rotwildvorkommen in Baden-Württemberg wurden durch intensive Verfolgung Mitte des 19. Jahrhunderts bis auf wenige Ausnahmen ausgerottet. Der wegen der Wildschäden angeordnete landesweite Totalabschuss und die zunehmende Wilderei dezimierten die Bestände deutlich. Im Schönbuch blieben noch 25 und in der Adelegg zehn Tiere übrig, auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben erloschen die Populationen vollständig. Im Südschwarzwald war das Rotwild nur noch seltenes Wechselwild. Das dortige Vorkommen geht auf einen Grundbestand von acht Tieren zurück, die 1938 aus dem Erzgebirge in ein „Eingewöhnungsgatter“ am Schluchsee eingesetzt wurden. Da das Gatter beschädigt war, kam es wohl immer wieder zu einem Austausch mit frei lebendem Rotwild.

Rothirsch Verbreitung

Rotwildverbreitung in Baden-Württemberg und den Anrainerstaaten © Wildtierbericht 2018

Lebensraum

In Deutschland kommt Rotwild von der Meeresküste bis in den Alpenraum vor. In den einzelnen Bundesländern ist das Vorkommen von Rotwild unterschiedlich hoch. In Baden-Württemberg besiedelt das Rotwild rund 4 % der Landesfläche und ca. 10 % der Waldfläche. Die Beurteilung der Lebensraumqualität ist nicht leicht, da Rotwild auf vorgegebene Gebiete, hauptsächlich auf die bewaldeten Mittelgebirgslagen, beschränkt ist. Die natürliche Verbreitung würde sich sicherlich über weite Teile Baden-Württemberg erstrecken, allerdings können Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und gehäufte Wildunfälle in unser eng besiedelten Kulturlandschaft unerwünschte Folgen sein. Diese Effekte einer Rotwildverbreitung gilt es durch ein funktionales Rotwildmanagement abzufedern.

Zur Internetseite der Rotwildkonzeption Nordschwarzwald

Rothirsch auf einer Wildkamera

Rothirsch auf einer Wildkamera © FVA